Die Digitale Transformation ist der grundlegende Wandel von Unternehmen und ihrer Geschäftsmodelle, um in der durch Digitalisierung geprägten Ökonomie zu bestehen. Mit neuen Ansätzen, Methoden und Lösungen müssen Prozesse, Dienste und Produkte überarbeitet und angepasst werden, um den Anforderungen der Digitalen Ökonomie zu begegnen, die Erwartungen der Kunden von heute zu erfüllen und von neuen Geschäftschancen zu profitieren. Zentrale Erfolgsfaktoren für einen schlanken Materialfluss schildert Stefan Walter, Senior VP Business Development and Product Management bei der msg industry advisors ag.
Für die Logistik hat die Digitalisierung vor allem zur Folge, dass sie immer schneller und flexibler werden muss, aber dennoch ein stabiles Lieferanten- und Qualitätsmanagement entlang der gesamten Lieferkette benötigt. In globalen, digitalisierten Märkten zählen leistungsfähige IT-Systeme, effiziente Prozesse und optimierte Abläufe.
Datengestützter Blick in die Zukunft
So sollten sich Unternehmen mit den Vorteilen eines „Predicitve Supply Chain Tracking“ befassen, der Engpasssteuerung auf Basis von Onlinedaten über die darunterliegenden Lieferstufen. Der „Predicitve Supply Chain Tracking“ der msg vereint Branchen-Know-how mit neuen Technologien wie Predictive Analytics und Machine Learning zu einer intelligenten Lösung, um Lieferketten über viele Lieferantenebenen hinweg zu stabilisieren, zu überwachen und durch vorausschauende Berechnungen Engpässe oder Produktionsstillstände zu vermeiden. Besonders wichtig sind hierbei:
- Lieferkettentracking: Abgestimmtes Lenken des Produktions-, Kapazitäts-, Qualitäts- und Logistikmanagements für eine flexible Supply Chain
- Kunden- & Management-Reporting: „One Pager“ und Cockpitdarstellung, in der der Materialstrom umfassend dargestellt ist. Störungen sind in unverfälschten Online-Daten exakt und neutral quantifiziert.
- Störungsfrüherkennung und lernende Flexibilitätsdaten: Lieferprobleme werden Wochen im Voraus angezeigt.
Smart Parts Management – mehr als eine QM-Datenbank
Das Smart Parts Management nutzt ein intelligentes Frühwarnsystem zur Identifikation und Optimierung von Prozessfehlern in der Produktion. Durch den Einsatz mobiler Geräte beim Wareneingang wird sichergestellt, dass das richtige Material in der richtigen Reihenfolge geliefert wurde. Das lernende Frühwarnsystem erstellt anhand der Reklamationsquoten automatisch Maßnahmenempfehlungen. Dabei sollte man auf die folgenden Kernleistungen achten:
- Erkennen der richtigen Verpackung und Labels zu der dazugehörigen Material- und Liefernummer: Stellen Sie sicher, dass das richtige Material geliefert wurde.
- Automatischer Abgleich mit der Produktionsplanung im SAP ERP: Erkennen Sie, ob das Material in der richtigen Sequenz geliefert wurde.
- Heatmap zur effektiven Problemanalyse und Aufbau eines intelligenten Systems für schnelle Problemlösung: So werden Fehler schneller erfasst, kommuniziert und behoben.
- Lernendes Frühwarnsystem: Auf Basis der Reklamationsquoten und Fehlerhäufigkeit werden Maßnahmenempfehlungen an das Lieferantenmanagement geleitet und QM-Meldungen im SAP QM angelegt.
Smart Maintenance: digitale Wartung und Instandhaltung
Unsere Lösungen für Smart Maintenance ermöglichen es, intelligente Technologien in Service- und Wartungsprozesse zu integrieren, diese somit effizienter zu gestalten und ungeplante, teure Ausfallzeiten zu vermeiden. So haben wir zum Beispiel eine Smart-Maintenance-Anwendung für Smart Glasses entwickelt, die Techniker vor Ort unterstützt. Die Resultate sind u.a.:
- Hohe Usability beim Werker durch Funktionen wie automatische Gestenerkennung und Sprache-zu-Text-Konvertierung.
- Qualitätssteigerung durch Fernberatung durch Experten und Schritt-für-Schritt-Anleitungen durch virtuelle Arbeitshandbücher.
- Verbesserung der Datenqualität und Transparenz durch Auslesen von GPS-Daten und Erfassung von Arbeitsfortschritten in Echtzeit.
- Einsatz von Augmented und Virtual Reality, u. a. für Schulungen.
Think Big, Start Small…
Schon mit kleinen Veränderungen wird eine wesentliche Effektivitätssteigerung in der gesamten Wertschöpfung erzielt, wie es beispielsweise der Einsatz von Smart Glasses bei Automobilherstellern zeigt:
- mehr Flexibilität & Transparenz in Produktion und Lagerverwaltung
- schnelle Anwenderintegration
- Erweiterungspotenziale, um eine unternehmensweite „Roadmap“ abzuleiten

Stefan Walter
Stefan Walter ist Senior Vice President Business Development und Produktmanagement bei der msg systems ag und dort verantwortlich für die Produktstrategien und Lösungen der msg. Sein Hauptschwerpunkt liegt in der Begleitung der Kunden in die Digitalisierung durch innovative Softwarelösungen und digitale Geschäftsmodelle. Stefan Walter ist zudem Initiator von Open Innovation Hubs mit namhaften Unternehmen aus der Fertigungs- und Automobilindustrie.